Infrastruktur und Technik
Die TIB ist Major Development Partner des Public Knowledge Project (PKP). Die beiden Organisationen werden in den kommenden Jahren auf vielen Ebenen kooperieren. PKP ist ein wesentlicher Akteur für eine nachhaltige und vielfältige Open-Access-Landschaft. Insbesondere die Entwicklung von Open Journal Systems (OJS) ist wichtig für die Publikation von Open-Access-Zeitschriften unter akademischer Kontrolle, in verschiedenen organisatorischen Konfigurationen und vielen verschiedenen Sprachen. Wir unterstützen durch unsere Mitarbeit und unseren Input die Arbeit von PKP und der zugehörigen Community. Dabei bringen wir die Expertise der TIB als zentraler Fachbibliothek mit innovativen Forschungs- und Entwicklungsinteressen und mit einem starken Bekenntnis zu Open Access und Open Science ein.
TIB Open Publishing wird die in diesem Rahmen entwickelten Ergänzungen frühzeitig anbieten können. Unsere Erfahrungen aus den eigenen Veröffentlichungsaktivitäten werden wir in die Zusammenarbeit mit PKP einbringen, und unsere Publikationspraxis wird von der engen Anbindung an PKP profitieren.
Open-Source-Lösungen
Für uns ist wichtig, dass die PKP-Software als freie Software veröffentlicht wird – nicht nur gratis, sondern tatsächlich frei für alle zur Nachnutzung, zur Adaption etc. In einer Zeit, in der kritische Infrastruktur und wichtige Dienste für Open Access und für wissenschaftliches Publizieren vielfach ohne nachhaltige Finanzierung auskommen und in der nicht-freie Dienste häufig mit wenig Bedenken genutzt werden, tragen wir bewusst zu einem besseren Ansatz bei. Wann immer möglich, verwenden wir Open-Source-Tools, zum Beispiel die freie Software GitLab als Software Development Lifecycle Tool für unsere eigenen Softwareentwicklungen.
OJS
Zum Betrieb von TIB Open Publishing nutzen wir die Open-Source-Software OJS (Version 3.3) von PKP. Wir halten OJS und die zugrundeliegende Software-Infrastruktur ständig auf dem neuesten Stand, um einen modernen technischen Support anbieten zu können.
Wir werden uns aktiv an der Weiterentwicklung der freien Software und an der Vernetzung der Community beteiligen. Einen besonderen Schwerpunkt legen wir, in Abstimmung mit PKP, auf die Anpassung von OJS für die Veröffentlichung von Konferenzpublikationen und die Unterstützung von persistenten Identifiern.
Entwickelte OJS-Plug-ins
ROR-Plug-in
Um die Unterstützung von Organisations-Identifiern zu verbessern, haben wir die ROR-Unterstützung für OJS entwickelt. Diese Entwicklung wurde in zwei separaten Schritten durchgeführt und an die Community freigegeben:
- Allgemeine Unterstützung für ROR-Identifier in OJS ab 3.2 und 3.3.
- OJS-Plug-in zur Verwaltung von ROR-Metadaten OJS 3.2 und 3.3.
Das Plug-in ermöglicht das Hinzufügen von Instituten aus dem ROR-Register und die Autovervollständigung von mehrsprachigen Namen, vorausgesetzt, dass sie im ROR-Register gepflegt sind. Dieses Plug-in ist in die OJS-Plug-in-Galerie integriert.
- Info: https://github.com/withanage/ror#research-organization-registryror-plugin
- Code: https://github.com/withanage/ror
- Demo: https://github.com/withanage/ror/blob/master/docu/ror.gif
Persistente Identifier (PIDs)
Die eindeutige Identifizierung digitaler Ressourcen hat für TIB Open Publishing einen hohen Stellenwert. Jeder Artikel bzw. Beitrag erhält einen DOI. Wir registrieren DOIs über Crossref. Über die Nutzung des Profile OJS ORCID Plug-in bieten wir Autor:innen die Möglichkeit sich mit ihrem ORCID-Profil zu verbinden. Alle seriellen Publikationen erhalten eine eISSN.
Langzeitarchivierung
Die Langzeitarchivierung digitaler Open-Access-Inhalte ist relevant für die Verfügbarkeit und Nachnutzbarkeit dieser Inhalte und ist als wichtiges Grundprinzip zum Beispiel in der Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen genannt.
Rosetta
Artikel und Beiträge, die in Journalen oder Konferenzpublikationen veröffentlicht wurden, die in das Fächerspektrum der Technische Informationsbibliothek (TIB) fallen, werden über das Langzeitarchivierungssystem der TIB archiviert. Hierfür wird die Langzeitarchivierungssoftware Rosetta vom Hersteller ExLibris eingesetzt. Die TIB hostet und administriert das LZA-System u.a. in einem eigenen Rechenzentrum und bietet ihren Partnern und Kunden die Archivierung als Dienstleistung an. Die TIB versteht die Langzeitarchivierung als eine dauerhafte Aufgabe, ohne zeitliche Begrenzungen. Dafür hat sie Erhaltungsstrategien entwickelt, die stets an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Das Langzeitarchivierungssystem der TIB ist mehrfach zertifiziert und garantiert sowohl die Erhaltung des Datenstroms, als auch die Erhaltung der Funktionalität der gespeicherten Daten. Weiter Informationen finden sich auf den Webseiten zur digitalen Langzeitarchivierung der TIB.
Portico
Artikel und Beiträge die in Journalen oder Konferenzpublikationen veröffentlicht wurden, die nicht in das Fächerspektrum der Technische Informationsbibliothek (TIB) fallen, werden über unseren Partner Portico archiviert. Portico ist ein System zur Langzeitarchivierung digitaler Objekte der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation Ithaka. Es sichert den Zugang zu elektronischen Zeitschriften, E-Books und digitalen Sammlungen, damit die Inhalte auch in Zukunft zugänglich und nutzbar bleiben.
Deutsche Nationalbibliothek
Im Rahmen der Pflichtabgabe liefern wir alle publizierten Inhalte in elektronischer Form an die Deutsche Nationalbibliothek (DNB). Hierfür verwenden wir das OJS DNB Export Plug-in.
Plagiatserkennung
Plagiate, also die Verwendung von Gedanken und Werken, auch von kleinen Teilen, einer anderen Person ohne entsprechende Quellenangabe, sind betrügerisch. Um Plagiate vor der Veröffentlichung zu erkennen verwenden wir zur Überprüfung eingereichter Manuskripte die Software iThenticate, die über Similarity Check von Crossref bereitgestellt wird.